Porz-Eil, das „Besenbinderdorf“

Das Zentrum von Eil liegt im Südwesten des Ortsteils, im Norden schließt sich ein umfangreiches Industriegebiet an. Der Osten des Ortes umfasst große Teile des Naturschutzgebietes Wahner Heide, das Naherholungsgebiet um Gut Leidenhausen sowie das ummauerte, nicht öffentlich zugängliche Gelände von Schloss Röttgen.

Das Dorf Eil war jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt. Dabei gehörten seine Wälder und Felder kirchlichen und weltlichen Grundherren, den Besitzern großer Höfe in und bei Eil. Neben Pächtern und Gast-/Landwirten gab es Ackerer und Tagelöhner, die sich bei den großen Höfen verdingten. Zudem Kranzbinder und Besenbinder, die ihre Materialien aus den Wäldern bezogen. Die reine Etikettierung als „armes Besenbinderdorf“ ist somit ein historisch nicht haltbares Konstrukt, wenngleich das Besenbinden vielen Familien Zusatzeinkünfte verschaffte.

Modell einer Besenbinderkarre

Für das Jahr 1776 sind acht Brunnen überliefert. Sie waren gemauert mit hözernem Windenaufsatz für Kette und Eimer. Sechs Brunnen hatten Eigentümer. Einer der beiden öffentlichen Brunnen, Spielpütz genannt, lag an der Kapelle in Eil. Bauarbeiten stießen im Februar 2022 auf diesen Brunnen. Auch aus den geborgenen Steinen wurde 2023 vor dem Haus Frankfurter Straße 660 dieser Brunnen rekonstruiert.

Wieder entdeckter, rekonstruierter Brunnen (ca. 18.Jahrhundert)
Spielpütz-Brunnen

ÖPNV-Anfahrt:
Bus-Haltestelle Köln-Eil Kirche – KVB-Linien 151/152/160/165